Franziska Hiller
… ist Sängerin & Konzert-Designerin. Am liebsten balanciert die Sopranistin an der Schnittstelle von Wort, Klang und Performance. Dabei liegt ihr Fokus auf der Erarbeitung und Umsetzung eigener Konzepte, die nicht selten den Rahmen klassischer Konzerte infrage stellen und spielerisch zu sprengen versuchen. Kollaborative und interdisziplinär entwickelte sie Formate für die unterschiedlichsten Kontexte und bedient sich dabei vor allem der Musik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
Sonata Erotica – Haste Lust? Klangperformance & Diskurs
Wir leben in einer Gesellschaft, in der Darstellungen von Lust allgegenwärtig sind. In Filmen, in Musik und in der Werbung werden wir mit Spielarten und vermeintlichen Lustkonventionen konfrontiert. Doch Worte für die eigene Lust zu finden, um sie konsensual zu erforschen und zu (er)leben, gehen oft mit Gefühlen von Scham und Unsicherheit einher. Das Format sucht nach Klang und Sprache für individuelle Lusterlebnisse und öffnet einen musikalischen Schutzraum zum Erkunden der eigenen Lustgedanken. Musikalisches Ausgangsmaterial bildet dabei das vokale Werk „Sonata Erotica – Solo für weibliche Muttertrompete“ von Erwin Schulhoff (1894-1942). 1919 in Sachsen uraufgeführt, verschwand das Stück für Jahrzehnte im Archiv. Es ist Zeit, dass dieses dadaistische Werk sein lustvolles Comeback feiert. Doch: Der Geist vergangener Zeiten hat auch fragwürdige Spuren in diesem Werk hinterlassen. Lasst uns den Versuch wagen Schulhoffs „Sonata Erotica“, um zeitgemäße Perspektiven zu erweitern. Also: Haste Lust?
Konzept: Franziska Hiller & Katrin Wesemeyer
Visuelle Gestaltung: Christiana Mäckelburg
Triggerwarnung:
In der Performance geht es um die auditive Wahrnehmung von Klängen (sexueller) Lust. Es geht nicht explizit um sexualisierte Gewalt oder Übergriffigkeit. Wenn du trotzdem denkst, dass die klangliche Auseinandersetzung mit Sexualität in dir negative Gefühle oder Bilder auslösen könnte, solltest du evtl. darauf verzichten.
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